Digitale Volumentomografie bei CMD: Anwendung & Fälle

Titel:
Die Anwendung der digitalen Volumentomografie bei craniomandibulärer Dysfunktion. Eine komplexe funktionell-kieferorthopädisch-prothetische Kasuistik.

Autoren:
Wolfgang Boisserée / Werner Schupp

Zusammenfassung:
Das Kiefergelenk ist eines der komplexesten Gelenksysteme des menschlichen Körpers. Eine häufige Ursache der craniomandibulären Dysfunktion liegt in der Diskrepanz zwischen einer physiologischen Kondylenposition und der Verzahnung in maximaler Okklusion. In solchen Fällen führt die Okklusion zu Verlagerungen von Gelenkanteilen und verursacht typische intraartikuläre Anpassungsprozesse. Die Funktionsanalyse alleine gibt oft nicht genügend Auskunft über den Zustand der Gelenke und die Ursache von Schmerzen und Beschwerden. Der Artikel zeigt an einem Patientenbeispiel die mögliche Kombination des DVT in der Diagnostik und Therapie auf.

Patientenbeispiel:
Eine 28-jährige Patientin litt seit vier Jahren an beidseitigen Kiefergelenkschmerzen mit Krepitation und ausstrahlenden Schmerzen zu den Ohren. Sie hatte auch regelmäßige Nackenschmerzen und litt seit sechs Jahren unter Rückenbeschwerden. In ihrer Jugend wurde eine kieferorthopädische Behandlung durchgeführt, bei der mehrere Prämolaren entfernt wurden. Sie suchte einen Arzt auf, um herauszufinden, ob eine CMD die Ursache für ihre langjährigen Beschwerden sein könnte.

Diagnostik:
Ein funktionelles Kurzscreening wurde durchgeführt, das auf den Vorgaben von Krogh-Poulsen basiert und in Deutschland von Ahlers und Jakstat eingeführt wurde. Bei der Patientin zeigte der Test vier positive Ergebnisse, insbesondere der Watterollentest war positiv und deutete auf eine Diskrepanz zwischen habitueller (maximaler) Okklusion und der Okklusion in zentrischer Kondylenposition hin.

Bildgebende Verfahren:
Es wurden DVT-Aufnahmen der Kiefergelenke gemacht, die die retrale Verlagerung beider Kondylen in maximaler Okklusion bestätigten.

Bilder:
Es gibt Abbildungen, die die zentrisch montierten Modelle zeigen und die retrale Verlagerung der Kondylen in maximaler Okklusion darstellen.

Quelle:
Boisserée / Schupp, Kieferorthopädie 2020;34(4):383–396